Früher als Aitnë bezeichnet und in der Mythologie als die Schmiede der Götter bekannt gewesen, ist der Ätna mit seinem 135 km Durchmesser ein sehr komplexer Vulkan der durch die Überlagerungen von Eruptionsmaterial entstanden ist, die zu verschiedene Zeiten con unterschiedlichen magmatischen Systemen ausgestoßen wurden.
Dieser komplexe Vulkan hat sich durch eine Vielzahl geologischer Ereignisse die sich über tausende von Jahren ergeben haben, ständig erneuert, verändert, rekonstruiert. Er ist die „Antwort“ auf den komplizierten Prozess der lithosphärischen Konvergenz zwischen der afrikanischen und eurasischen Kontinentalplatte, sowie der vielen geodynamischen Bewegungen im Mittelmeer Becken. Tausende von Lavaströmen, immense Mengen an Schlacke, Kies, Sand, Asche und Tuffstein die während der unaufhörlichen vulkanischen Aktivitäten von dieser außergewöhnlichen natürlichen thermodynamischen Maschine freigesetzt wurden, haben die stratigraphische Überlagerung zerstört, versiegelt oder einfach nur bedeckt und die Überreste der verschiedenen Eruptionszentren bleiben verborgen.

Die geologische Bildung des Ätnas erfolgte in vier verschiedenen Phasen:

THOLEIITISCHE PHASE
Vor etwa 500.000 Jahren hat diese Phase mit Unterwasserausbrüchen im Meer begonnen zwischen den Orten Acitrezza und Aci Castello. Die Zeichen dieser Aktivität sind die sogenannten Faraglioni von Acitrezza und die Lavakissen die sich am Fuß der normannischen Festung von Aci Castello befinden. Dieses Gebiet war der sogenannte Golf des Ätnas. Vor 350.000-200.000 Jahren begann im Gebiet zwischen Paternò und Adrano Ausbrüche mit sehr flüssiger Lava

TIMPA PHASE
Vor etwa 220.000 Jahren entstand entlang der Ostküste Siziliens zwischen Capomulini und Catania ein System von Verwerfungen die zur Emission porphyritischer Laven führten, die aus dem ersten zentralen Eruptionsgebiet (Calanna) und aus Ausbrüchen entlang der Timpa stammten.

PHASE DER AUSBRÜCHE IN DER VALLE DEL BOVE ( OCHSENTAL)
Vor ungefähr 110.000 Jahren beginnt die Verschiebung der Eruptionen vom Val Calanna ins Ochsental und der Übergang zur explosiven und effusiven Phase. Es bilden sich die Systeme des Trifoglietto, Giannicola, Salifizio, Cuvigghiuni und Tarderia. Der Vulkan beginnt in dieser Phase steile Hänge zu bilden, die typisch für Schichtvulkane sind.

LAYER-VOLCANO PHASE
Diese Phase bildet das größte Eruptionszentrum des Ätnas, des elliptischen Vulkans (ca. 3800 Meter) der die Hauptstruktur des Ätnas darstellt. Der Einsturz dieser Struktur, vor etwa 15.000 Jahren, führte zur Bildung der Caldera, Pizzi Deneri im Nordosten und Punta Lucia im Nordwesten. Diese beiden Punkte sind die Überreste der ursprünglichen Ränder dieser vulkanischen Depression. Nur viele Jahrhunderte später beginnen die vulkanischen Aktivitäten die zur Bildung des Ätnas, oder auch „ Mongibello „genannt, führen. Vor etwa 9.000 Jahren, auf Grund mehrer Erdrutsche, bildet sich die große Depression im Ochsental.
Dieser Zusammensturz brachte die Reste der antiken Eruptionszentren im Ochsental ans Licht die entlang der Ränder des Tals entstehen.

FAUNA DES ÄTNAS
Wölfe, Damwild, Rehe leben am Ätna nicht aber es gibt am Ätna Wildkatzen, Stachelschweine, Kaninchen, Hasen, Wiesel und Siebenschläfer. Man kann hier auch Greifvögel wie den Turmfalken, Bussarde, Sperlingsfalken, Wanderfalken und Steinadler sehen und nachts kann man der Schleiereule, dem Waldkauz und der Eule begegnen.

VEGETATION AM ÄTNA
Die Pflanzenwelt am Ätna ist durch eine Reihe verschiedener Faktoren gekennzeichnet die vulkanische Natur des Berges spielt hierbei sicherlich die Hauptrolle. Die Flora ist äußerst vielfältig und reichhaltig, prägt die Landschaft und bietet ständige Veränderungen an. Dies hängt von der Kompaktheit und der kontinuierlichen Veränderung des Substrats , den Temperaturen, dem Niederschlag, der Höhe und der Hanglage ab. In der Nähe des Meeresspiegels wo einst die Steineichenwälder waren gibt es heute Obstgärten, Weinberge, Olivenhaine, Haselnüsse wachsen im Norden und Pistazien im Westen des Berges. Je höher es hinaufgeht kommt man in die Kastanien- und Eichenwälder.
Bis auf über 2000 Höhenmeter findet man die Buche, die hier ihre südliche Grenze erreicht und auch die extreme Höhe. Die Birke ist hingegen eine endemische Art, das bedeutet diese Art wächst exklusiv am Ätna